AV-Produktion

NDR beschließt Teilverkauf - Studio Hamburg restrukturiert die Umstrukturierung

(ver.di FilmUnion-Newsletter 3/2013) Die hundertprozentige NDR-Tochter Studio Hamburg kommt einfach nicht zur Ruhe. Der Konzern befindet sich einmal mehr in einer Restrukturierungsphase.
Vorausgegangen ist der Gesellschafterbeschluss durch die NDR-Vertreter, der vor allem die technischen Dienstleistungen treffen wird. Der öffentlich-rechtliche Sender spielt hier mit zweischneidiger Klinge: zum einen werden immer weniger NDR-Aufträge an Studio Hamburg gegeben und andererseits kaum Investitionen in den Standort Hamburg eingeplant. Da wundert es wenig, dass dem Mutterhaus NDR jetzt nichts anderes einfällt, als der vernachlässigten Tochter Studio Hamburg den Verkauf von Betriebsteilen zu verordnen.

Als erste wurde bereits zum 1. Mai die Filmtechnik mit ihrem Equipment-Verleih (Licht, Kamera, Bühne) an die Bavaria-Tochter Cinemobil verkauft. Der NDR sieht zusätzlich für die Bereiche MCI-Broadcasting und Postproduktion wenig Bedarf, auch hier ist ein Verkauf wahrscheinlich. Zumindest bei der Postproduktion deutet vieles darauf hin. Aus Branchenkreisen wird hier die Cinemedia-Tochter Cinepostproduction gehandelt. Gerade selbst aus einer Umstrukturierung auferstanden, nachdem der Kopierwerksteil endgültig in 2012 stillgelegt wurde. Am neuen Standort in Hamburg-Ottensen gibt man sich selbstbewusst und kundennah. Studio Hamburg betreibt wie die Cinepostproduction Postproduktionsbetriebe in Berlin und Köln, auch das würde passen bei einem Verkauf. Fest steht bisher, das Studio Hamburg im Rahmen einer Umstrukturierung vorsorglich Personalabbau bei der Postproduktion durchführen will; möglicherweise werden dabei noch Alternativmodelle zum Verbleib im Studio Hamburg-Konzern entwickelt.

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